Ausstellung: Mit gesundem Abstand

„Die einzige Konstante in meinem Leben zur Zeit ist die Unsicherheit.
Ich bleibe Zuhause. Zuhause und isoliert, während ich die unsichtbare Bedrohung
von meinem Fenster aus beobachte. Alles ist anders. Alles was vorher
einfach war, ist nicht mehr da. Ob Mittwoch ist oder Samstag, kann ich schon
seit vorvorgestern nicht mehr sagen. Zähe Tage vergehen wie in einer Dauerschleife,
in der ich unregelmäßig immer wieder den gleichen Blick aus dem
Fenster wage. Immer in der Hoffnung, dass wieder alles anders ist. Beim Anblick
meines täglichen Panoramas wird mir bewusst, dass ich mir ewig keine
Zeit mehr für etwas so profanes genommen habe: Den Blick aus meinem
Fenster. Nie habe ich mehr Zeit für die Sicht auf die Dinge verwendet, als
jetzt.“

Die globale Krise, die strengen Kontaktbeschränkungen und soziale Isolation
hinterlassen Spuren im gesellschaftlichen Miteinander. Die meisten Menschen
leiden unter einer großen psychischen Belastung und es wird spürbar, dass
sich diese Anspannung sich auf das Gemeinwesen ausprägt. Gerade in diesen
trüben Zeiten ist es wichtig für klare Sicht zu sorgen. Wie gehen wir in Zukunft
auf Menschen zu? Wie begegnen wir Freund*innen, Familie oder Fremden?
Was ist mir wichtig und worauf kommt es mir im Leben an? Die individuellen
und persönlich gefundenen Antworten auf diese und viele weitere Fragen
können für ein neues Bewusstsein sorgen und helfen in zukünftigen Krisensituationen
besser gewappnet zu sein.